Jelena Tomasevics Plastik erinnert an einen Swimmingpool. Der große, aus Stahlplatten montierte und anschließend bearbeitete Kasten steht quer im Raum. „Object of punishment“ ist ein bestrafter Gegenstand, eine vom Raum eingefangene Plastik. Dem Swimmingpool als Motiv begegnet man auch in Tomasevics malerischen Arbeiten, als Metapher für die in eine Form gefüllte und so gebändigte Naturkraft Wasser. Als „Object of punishment“ wird diese Form nun selbst zu etwas Kontrolliertem. Aber nicht nur die Raum sprengende Größe der Plastik, auch das beeindruckende Zusammenspiel von Formen, Farbe und spiegelnder Oberfläche stehen in gewissem Widerspruch zum Titel. Was die fertige Plastik nämlich nicht zeigt ist die Entwicklung der ursprünglichen Idee. Im ersten Entwurf zu „Object of punishment“ scheint die Herrschaft des Raumes über den Gegenstand noch ungebrochen, da der Kasten hier in einen engen Raum gezwängt ist, dessen massive Wände ihn zu erdrücken scheinen. In der endgültigen Fassung kann sich der phantasiegeleitete, gestalterische Wille gegenüber der Rationalität des geometrisch angelegten Raumes behaupten.
Die Plastik und eine Auswahl der malerischen Arbeiten von Jelena Tomasevic waren von September bis November 2013 in der Oppenheimer Strasse 39 zu sehen. Galerie Perpétuel